IT-Integration bei Mergers & Acquisitions
… und was Sie über Post Merger Integration (PMI) wissen sollten.
1. Executive Summary: Mergers & Acquisitions und Post Merger Integration
Mergers & Acquisitions (M&A) verändern die IT-Infrastruktur der involvierten Unternehmen massiv. Diese Übersicht bietet eine Einführung in die wichtigsten Aspekte von M&A, einschließlich Fusionen, Akquisitionen und Carve-outs, und beleuchtet die strategischen Beweggründe hinter solchen Transaktionen. Es werden die zentralen Herausforderungen der IT-Integration, wie Ressourcenmanagement, Sicherheit und Compliance, detailliert beschrieben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den acht Planungsphasen, die eine erfolgreiche IT-Integration nach einer Fusion oder Übernahme sicherstellen. Zudem werden unterschiedliche Ansätze zur Integrationstiefe erklärt und die entscheidende Rolle eines erfahrenen Partners wie SEEBURGER für den Projekterfolg hervorgehoben.
2. Mergers & Acquisitions – was ist das?
Mergers & Acquisitions haben in der Regel tiefgreifende Auswirkungen auf die IT-Landschaften der beteiligten Unternehmen. Dies stellt deren IT-Teams vor erhebliche Herausforderungen, die in Kapitel 3 behandelt werden. Zunächst eine Definition von Mergers & Acquisitions und einer Unterform davon, dem Carve-out:
Die Bedeutung von Merger & Acquisition
Mergers & Acquisitions (M&A) sind komplexe Unternehmenstransaktionen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Marktposition zu stärken, ihre Geschäftstätigkeit auszuweiten oder Synergien zu nutzen. Obwohl die Begriffe Merger und Acquisition häufig synonym verwendet werden, gibt es unterschiedliche Definitionen.
Fusion
(Merger)
Eine Fusion ist der Zusammenschluss von zwei oder mehreren unabhängigen Unternehmen zu einer neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit. Dies wird oft auch als „Verschmelzung” bezeichnet. Bei einer Fusion geht in der Regel mindestens eines der ursprünglichen Unternehmen unter und ein neues Unternehmen wird gegründet, das die Tätigkeiten und Vermögenswerte der fusionierenden Unternehmen übernimmt. Es gibt verschiedene Arten von Fusionen, und je nach Art der Fusion müssen unterschiedliche IT-Systeme konsolidiert oder übertragen werden.
Akquisition
(Acquisition)
Eine Akquisition oder Übernahme ist der Erwerb der Kontrolle über ein anderes Unternehmen durch den Kauf eines wesentlichen Teils seiner Anteile oder Vermögenswerte. Im Gegensatz zur Fusion bleiben bei einer Akquisition beide Unternehmen rechtlich selbständig, wobei das erwerbende Unternehmen in der Regel die Kontrolle über das erworbene Unternehmen ausübt. Dies kann auch Auswirkungen auf die Gestaltung der IT-Landschaften beider Unternehmen haben, für die es neben Fusion und Akquisition eine weitere Lösung gibt: das (IT-)Carve-out.
Carve-out
Ein Carve-out bezeichnet die Herauslösung eines Geschäftsbereichs oder einer Tochtergesellschaft aus einem größeren Unternehmen. Dies geschieht in der Regel aus Gründen der Strategie, der Effizienz oder um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Erleichterung des Verkaufs der ausgegliederten Geschäftseinheit.
Ein IT-Carve-out wiederum ist die Ausgliederung eines Teils der IT-Infrastruktur, der IT-Dienstleistungen oder der IT-Abteilung eines Unternehmens. Dadurch wird eine eigenständige Einheit geschaffen oder diese Dienstleistungen werden an Dritte vergeben. Ein IT-Carve-out erfordert technisches und organisatorisches Know-how. IT-Systeme, Daten, Mitarbeitende und Prozesse müssen voneinander getrennt werden. Das ausgegliederte IT-Team muss neue Managementstrukturen, Infrastrukturen und Systeme implementieren. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die IT-Funktionen in der neuen Umgebung nahtlos und effizient funktionieren.
3. Gründe für Mergers & Acquisitions
Unternehmenszusammenschlüsse und -übernahmen haben in der Regel das Ziel, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen oder auszubauen. Dazu werden Ressourcen und Kompetenzen von zwei oder mehreren Unternehmen zusammengeführt und optimiert. Es gibt viele Gründe, ein M&A-Projekt zu starten:
M&A-Prozesse sind Veränderungsprozesse, die auch die Informationsflüsse betreffen. Es ist daher von großer Bedeutung, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen für eine strategische Verknüpfung aller alten und neuen Informations- und Datenquellen und -ziele zu sorgen. Dies erfordert jedoch zunächst eine möglichst genaue Bestandsaufnahme der vorhandenen IT-Infrastrukturen. Denn die Zusammenführung von Anwendungen und Systemen birgt in der Regel eine ganze Reihe von Herausforderungen.
4. IT-Challenges bei Mergers und Acquisitions
Im Rahmen von M&A ist es unerheblich, ob beide Unternehmen getrennte Systeme beibehalten, aber ein gemeinsames Reporting einführen wollen oder zukünftig als ein Unternehmen auftreten. Der Zugriff auf Umsatz-, Planungs- und Absatzzahlen muss für die Erstellung von Geschäftsberichten an zentraler Stelle möglich sein. Ein gemeinsames HR-System für die Personalverwaltung, eine gemeinsame Lagerverwaltung (Inventory Management Tool) sowie ein gemeinsames CRM sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen, wie weitreichend die Auswirkungen eines M&A-Projektes auf die administrativen und Kernprozesse eines Unternehmens sein können.
Dies macht sich insbesondere bei der Post Merger Integration (PMI) bemerkbar, wenn diese Integrationsaktivitäten aktiv angegangen werden. Hier stehen die verfügbaren Ressourcen und das Know-how, die Themen Sicherheit und Fehleranfälligkeit und natürlich die Kosten im Vordergrund:
Ressourcenverwaltung bei der Post Merger Integration
Das Management des Projektvolumens im Rahmen einer PMI ist sehr ressourcenintensiv. Die Koordination aller beteiligten IT-Teams und Aktivitäten erfordert eine sorgfältige Planung und ein effektives Zeitmanagement. Und gerade in der Übergangsphase muss sichergestellt werden, dass alle Systeme reibungslos funktionieren und eventuelle Probleme sofort behoben werden können, was überdurchschnittlich hohe personelle, IT- und finanzielle Ressourcen erfordert.
Know-how für die Post Merger Integration
Die Integration unterschiedlicher Geschäftsprozesse und IT-Systeme im Rahmen eines M&A-Projektes oder während der PMI-Phase erfordert ein tiefes Verständnis der Prozesse der beteiligten Unternehmen sowie die Fähigkeit, diese harmonisch zusammenzuführen. Hier ist es wichtig, Schlüsselpersonen im Unternehmen zu halten, die über diese Fähigkeiten verfügen und die internen Systeme im Detail beherrschen.
In einigen Fällen kann es eine gute Lösung sein, externe Berater oder Experten mit Erfahrung in M&A-Integrationen hinzuzuziehen, die das interne Team unterstützen können. Eine externe Perspektive und spezifisches Fachwissen sind oft von Vorteil. Dies erhöht jedoch die Kosten und das Risiko der Abhängigkeit von externen Ressourcen.
Auf die M&A-spezifischen Anforderungen kann auch das interne Team durch Schulungen und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen vorbereitet werden.
Sicherheitsaspekte bei der Post Merger Integration
Die Integration von IT-Systemen und Daten birgt vielfältige Sicherheitsrisiken, die verschiedene Bereiche der IT-Infrastruktur betreffen. Es ist wichtig, diese Risiken zu identifizieren und zu minimieren:
- Datensicherheit während der Post Merger Integration gewährleisten:
Während der Datenintegration können Sicherheitslücken entstehen, die den unbefugten Zugriff auf sensible Informationen ermöglichen und zu Datenlecks, Diebstahl geistigen Eigentums oder Datenschutzverletzungen führen können. - Identifikation von Schwachstellen in Systemen und Anwendungen im Zuge der Post Merger Integration:
Unterschiedliche IT-Systeme und Anwendungen der fusionierenden Unternehmen können unterschiedliche Sicherheitsstandards aufweisen, die Angreifern ein willkommenes Einfalltor zur Kompromittierung der Systeme bieten. - Compliance-Risiken bei der Post Merger Integration berücksichtigen:
Die fusionierenden Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie weiterhin alle anwendbaren gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit. Mangelnde Compliance kann zu rechtlichen Konsequenzen und Reputationsschäden führen. - Insider-Bedrohungen bei der Post Merger Integration ausschließen:
Während eines M&A-Prozesses können Mitarbeiter der fusionierenden Unternehmen sensible Informationen preisgeben oder vorsätzlich schädliche Handlungen begehen. Dies kann zu internen Sicherheitsverletzungen führen, die oft schwer zu erkennen und zu bekämpfen sind.
Fehleranfälligkeit während der Post Merger Integration
Die Konsolidierung oder Migration von Systemen birgt immer das Risiko von Fehlkonfigurationen oder Dateninkonsistenzen, die zu Betriebsunterbrechungen oder Fehlfunktionen führen können. Besondere Aufmerksamkeit sollte den unterschiedlichen Sicherheitsstandards und -praktiken der fusionierenden Unternehmen gewidmet werden. Sicherheitsaudits und die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen helfen, diese Risiken zu minimieren.
Kosten einer Post Merger Integration
Im Verlauf eines M&A-Projekts können unerwartete Kosten entstehen, sei es aufgrund von Integrationskomplikationen, rechtlichen Aspekten oder technischen Schwierigkeiten. Betrachten wir diese näher:
- Integrationskomplikationen im Zuge der Post Merger Integration:
Unterschiedliche Plattformen, Architekturen oder Datenformate, wie z. B. veraltete Software und Legacy-Systeme auf der einen Seite und eine modernere cloudbasierte Lösung auf der anderen Seite, erfordern zusätzliche Anpassungen oder die Entwicklung spezieller Schnittstellen, um einen reibungslosen Datenfluss zu gewährleisten. Diese Anpassungen sind oft zeit- und kostenaufwendig. - Rechtliche Aspekte bei der Post Merger Integration:
M&A-Transaktionen unterliegen einer Vielzahl rechtlicher Anforderungen und Vorschriften, die je nach den beteiligten Unternehmen und dem geografischen Standort variieren können. Es gibt eine Reihe von rechtlichen Komplikationen, die auftreten können, wenn z. B. während des Due Diligence Prozesses unerwartete rechtliche Verpflichtungen oder Haftungsrisiken aufgedeckt werden. Diese müssen sorgfältig geprüft und gegebenenfalls verhandelt werden, um die rechtlichen Auswirkungen auf das M&A-Projekt so gering wie möglich zu halten. - Technische Schwierigkeiten bei der Post Merger Integration:
Die technische Umsetzung einer M&A-Transaktion kann aufgrund verschiedener Herausforderungen wie Datenmigration, Softwareintegration und Netzwerkharmonisierung durchaus komplex sein. Ein Beispiel für technische Schwierigkeiten ist der Verlust oder die Beschädigung wichtiger Daten während der Datenmigration. Dies kann zu Betriebsunterbrechungen oder Datenschutzverletzungen führen. Die Bewältigung solcher technischen Herausforderungen erfordert eine sorgfältige Planung und eine enge Zusammenarbeit zwischen den IT-Teams beider Unternehmen.
Diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, um den IT-Teil eines M&A-Projektes erfolgreich zu managen. Im Folgenden werden einige Ansätze zur Bewältigung der IT-Herausforderungen bei M&A-Projekten vorgestellt.
5. Die acht Planungsphasen der IT-Integration im Zuge eines M&A-Projekts
Fusionen und Übernahmen werden sowohl aus unternehmerischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen durchgeführt. Wie bereits beschrieben, hat eine solche Transaktion enorme Auswirkungen auf das digitale Ökosystem der fusionierenden Unternehmen. Daten aus bestehenden Systemen werden zusammengeführt, neue Systeme implementiert, Altsysteme modernisiert oder ersetzt. Neue Handelspartner müssen angebunden, bestehende Partner auf neue Systeme migriert werden. Neue Schnittstellen müssen geschaffen, alte abgelöst werden. In acht Schritten lässt sich der Ablauf der Post Merger IT-Integration im Vorfeld relativ genau planen:
IT Analyse/IT Due Diligence bei M&A-Projekten
Ziel einer Due Diligence im Rahmen von M&A-Prozessen ist eine umfassende Bestandsaufnahme und Bewertung der bestehenden IT-Infrastrukturen, -Systeme und -Prozesse einschließlich der Identifizierung von Synergien, Risiken und Einsparpotenzialen.
Dies schließt bestehende Bereitstellungs- und Betriebsmodelle ebenso ein, wie die Nutzung spezifischer Branchenlösungen, Cloud Services oder Konnektoren sowie bestehende Mappings und Partnerverbindungen.
Inwieweit ist der komplexe Bereich der B2B-Integration durch moderne EDI-Lösungen abgedeckt und wo muss über EDI-Modernisierung und die Einführung einer modernen Integrationslandschaft nachgedacht werden?
Es muss ermittelt werden welche Anwendungen und Daten aktuell über EAI und A2A integriert sind, welche APIs integriert sind und wie diese gemanagt werden, welche Prozesse automatisiert werden können und inwieweit die Möglichkeiten der IIoT-Integration für zukünftige Innovationen implementiert sind.
Wird Managed File Transfer bereits für den sicheren Austausch großer Datenmengen genutzt? Wie sind die aktuellen Zugriffsrechte, die Einhaltung neuer Unternehmensrichtlinien und internationaler Compliance-Vorschriften geregelt?
Nicht zuletzt ist die Ermittlung der anfallenden IT-Kosten und des aktuellen Personalaufwands eine wichtige Aufgabe im Rahmen der IT Due Diligence.
Zieldefinition für die Post-Merger-Integration
Nach Abschluss der IT Due Diligence liegt eine umfassende Dokumentation des Ist-Zustandes der IT-Landschaften der von einer M&A-Transaktion betroffenen Unternehmen bzw. Bereiche vor. Diese bildet die Basis für die Zieldefinition. Im Rahmen dieser wird abgeleitet, welche Herausforderungen die neue IT- bzw. Integrationsstruktur zu bewältigen hat und welche Anforderungen sie erfüllen muss. Dazu wird das zu erreichende optimale Ergebnis definiert und dessen Erreichung messbar gemacht.
Im Rahmen der Zieldefinition ist die Harmonisierung und Integration der IT-Landschaft ein zentraler Aspekt. So kann beispielsweise festgelegt werden, welche Bereiche der IT zukünftig in Eigenregie oder über eine iPaaS (Integration Platform as a Service) gemanagt oder zukünftig besser komplett als Fully Managed Services an einen Experten ausgelagert werden. Dabei steht auch die Bereitstellung der Services und Systeme on-Premises, in einer Private Cloud oder in einer Public Cloud oder einem Hyperscaler wie beispielsweise AWS, Azure oder GCP, zur Diskussion.
Dies beinhaltet ein weiteres wesentliches Ziel der IT-Post-Merger-Integration: die Unabhängigkeit von den Schwankungen des Personalmarktes. Durch eine vorausschauende IT-Strategie, die Nutzung von Best Practices eines IT-Managed Service Providers und innovativer Integrationstechnologie kann die unternehmensinterne IT stark entlastet und in die Lage versetzt werden, sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren.
Während die Ziele einer zukünftigen IT-Systemlandschaft und der dafür notwendige Personaleinsatz geplant werden, überlagert ein Hauptaspekt alle anderen: die Cybersicherheit. Um diese zu gewährleisten, wurde eine Vielzahl von Standards und Richtlinien entwickelt. An dieser Stelle seien nur zwei erwähnt:
- Die DIN EN ISO/IEC 27001 „Informationssicherheit, Cybersicherheit und Datenschutz – Informationssicherheitsmanagementsysteme – Anforderungen“ ist die Norm für die Anforderungen an Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) und sehr weit verbreitet.
- Die EU-NIS2-Richtlinie hat zum Ziel, das Cybersicherheitsniveau von Netzen und Informationssystemen in der Europäischen Union zu erhöhen.
Aber auch die Unternehmen selbst können durch Maßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) den Schutz für ihr Unternehmen erhöhen. Auch die Passwortsicherheit spielt eine wichtige Rolle. Maßnahmen wie Single Sign-On und Security Assertion Markup Language (SAML) sollten bei der Zieldefinition im Hinblick auf die Passwortmüdigkeit einerseits und die Vereinheitlichung von Passwortrichtlinien im Zuge von M&A-Aktivitäten andererseits direkt adressiert werden.
Planung von Maßnahmen und Ressourcen für die Post-Merger-Integration
Wenn Unternehmen ihre IT-Landschaften zusammenlegen, ist klar, dass ein einfaches Kopieren der bestehenden Struktur keine nachhaltige Lösung darstellt. Auch ein Parallelbetrieb ist auf Dauer nicht tragfähig. Vielmehr gilt es, zwischen einer schnell und einfach zu implementierenden Lösung und der optimalen Ausgestaltung der neuen IT-Infrastruktur abzuwägen.
Basierend auf den Erkenntnissen der Due Diligence und den daraus abgeleiteten Zielen sind nun Entscheidungen über den Aufbau eines zukunftsfähigen IT-Ökosystems, die dafür notwendigen Systeme und Bereitstellungsmodelle sowie die Auswahl eines externen Integrationsdienstleisters, der bei all diesen Maßnahmen professionell unterstützt, zu treffen.
Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Personaleinsatzplanung der IT und anderer Fachabteilungen. Denn je mehr Integrations- und Migrationsaktivitäten ausgelagert werden können, desto ressourcenschonender ist dies für das eigene Unternehmen. Dabei ist es wichtig, externe Ressourcen rechtzeitig einzubinden und zu briefen, um gemeinsame Ziele zu definieren, damit die Post Merger Integration ein Erfolg wird.
Umsetzung und Implementierung im Zuge der Post-Merger-Integration
Mit der Vertragsunterzeichnung und der Festlegung von Terminen beginnt nun die entscheidende Phase der Post Merger IT-Integration. In dieser Phase werden die geplanten Integrationsmaßnahmen tatsächlich umgesetzt. Neue Systeme werden implementiert, Daten werden migriert, Anpassungen werden vorgenommen und Prozesse werden automatisiert und aktualisiert. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Integration gemäß dem definierten Plan und Zeitplan erfolgt.
Die Qualität der Vorbereitungsarbeit wird nun sichtbar und wirkt sich direkt auf den Integrationserfolg aus.
Um mit unvorhergesehenen Herausforderungen besser umgehen zu können, ist eine agile Planung entscheidend. Sie ermöglicht eine flexible Anpassung an neue Gegebenheiten und Herausforderungen und trägt dazu bei, den Integrationsprozess effizient zu gestalten.
Testing nach der Implementierung bei der Post-Merger-Integration
Bevor die Systeme in Betrieb genommen werden, sind umfangreiche Tests erforderlich, um sicherzustellen, dass alle integrierten Systeme ordnungsgemäß funktionieren. Die Tests umfassen Funktions-, Leistungs-, Sicherheits- und Benutzertests. Ziel ist es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, um einen reibungslosen Übergang zum Go-Live zu gewährleisten.
Go-Live der IT im Zuge der Post-Merger-Integration
Nun werden die integrierten IT-Systeme offiziell in Betrieb genommen und für den produktiven Einsatz freigegeben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf die neuen Systeme geschult und der Geschäftsbetrieb wird auf die konsolidierte, modernisierte und integrierte IT-Landschaft umgestellt. Ziel ist es, einen nahtlosen Übergang zur neuen IT-Umgebung zu gewährleisten und Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb zu minimieren.
Hypercare nach dem Go-Live der integrierten IT-Landschaft
Hypercare ist die kritische Phase nach dem „Go-Live” einer integrierten IT-Landschaft. In dieser Phase wird das neu implementierte System intensiv überwacht, um sicherzustellen, dass es wie erwartet funktioniert und alle Anforderungen erfüllt.
Zu diesem Zweck werden spezielle Supportstrukturen aufgebaut, die darauf ausgelegt sind, auftretende Probleme schnell zu identifizieren und zu lösen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Hypercare-Prozesses und tragen dazu bei, die Stabilität und Leistungsfähigkeit der neuen IT-Infrastruktur zu gewährleisten.
Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass alle Nutzeranforderungen erfüllt werden. Dies umfasst sowohl die Bedürfnisse der Endbenutzer als auch die Anforderungen des Unternehmens an das System.
IT-Change-Management im Zuge von Post-Merger-Integration
Das IT-Change-Management spielt bei der M&A-Integration eine entscheidende Rolle. Es berücksichtigt nicht nur die technologischen Veränderungen, sondern auch die Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Ziel ist es, die Mitarbeiter auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten, sie zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie die neuen Systeme und Prozesse erfolgreich nutzen können.
Dazu gehören die Kommunikation von Änderungen, die IT-Schulung der Mitarbeiter, die Bereitstellung von Ressourcen und Support sowie die Berücksichtigung von Feedback und Bedenken der Mitarbeiter.
Ein effektives IT-Change-Management trägt dazu bei, Widerstände zu minimieren, die Akzeptanz für Veränderungen zu fördern und letztlich den Erfolg der M&A-Integration zu sichern.
6. Integrationstiefe bei M&A-Projekten
Die Integrationstiefe von IT-Systemen bietet Unternehmen im Rahmen von Mergers & Acquisitions (M&A) verschiedene Ansätze, um ihre IT-Landschaften zusammenzuführen, zu modernisieren oder zu erhalten. Diese Ansätze werden typischerweise als Greenfield-, Brownfield-, Bluefield- und Orangefield-Integrationen klassifiziert. Jeder Ansatz bringt unterschiedliche Herausforderungen und Vorteile mit sich, die im Folgenden anhand anschaulicher Beispiele erläutert werden.
Greenfield-Integration von IT-Landschaften im Zuge der Post Merger Integration
Bei einer Greenfield-Integration wird eine völlig neue IT-Infrastruktur von Grund auf aufgebaut. Dies bietet die Möglichkeit, moderne Technologien und Best Practices zu implementieren, ohne durch bestehende Systeme und Prozesse eingeschränkt zu sein.
Beispiel: Ein großes multinationales Unternehmen übernimmt ein innovatives Start-up. Anstatt die bestehenden IT-Systeme des Start-ups zu integrieren, entscheidet sich das Unternehmen für den Aufbau einer neuen, cloudbasierten Infrastruktur. So können von Anfang an moderne Technologien und Sicherheitsstandards eingeführt werden, ohne Rücksicht auf Altsysteme nehmen zu müssen.
Brownfield-Integration von IT-Landschaften im Zuge der Post Merger Integration
Bei der Brownfield-Integration wird die bestehende IT-Infrastruktur genutzt und schrittweise erweitert bzw. modernisiert. Dieser Ansatz ist in der Regel der kostengünstigste, da bestehende Systeme und Prozesse beibehalten und weiterentwickelt werden.
Beispiel: Ein etablierter Automobilhersteller übernimmt ein anderes Traditionsunternehmen der gleichen Branche. Beide Unternehmen nutzen ähnliche ERP-Systeme. In diesem Fall wird die bestehende ERP-Plattform des übernommenen Unternehmens schrittweise in die des Mutterkonzerns integriert. So können die Anpassungskosten minimiert und die Geschäftsprozesse nahtlos zusammengeführt werden.
Bluefield-Integration von IT-Landschaften im Zuge der Post Merger Integration
Die Bluefield-Integration kombiniert die Vorteile von Greenfield- und Brownfield-Ansätzen. Dabei werden kritische und veraltete Komponenten durch erprobte und funktionierende Systeme ersetzt, während bewährte Systeme beibehalten werden. Dies sichert Flexibilität und Effizienz.
Beispiel: Ein Pharmakonzern übernimmt ein mittelständisches Biotech-Unternehmen. Im Rahmen des Bluefield-Ansatzes entscheidet sich das Pharmaunternehmen dafür, seine etablierte und robuste Produktions-IT-Infrastruktur beizubehalten und gleichzeitig die innovativen Forschungs- und Entwicklungsplattformen des Biotech-Unternehmens zu integrieren. Auf diese Weise kann es die bewährten Systeme weiter nutzen und gleichzeitig deren Modernisierung vorantreiben.
Orangefield-Integration von IT-Landschaften im Zuge der Post Merger Integration
Die Orangefield-Integration zielt auf die Harmonisierung von IT-Systemen ab. Dabei werden ausgewählte Systeme und Daten vollständig zusammengeführt, während andere getrennt bleiben. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine vollständige Integration aus strategischen oder operativen Gründen nicht notwendig oder möglich ist.
Ein Beispiel hierfür ist die Übernahme einer regionalen Handelskette durch ein internationales Handelsunternehmen. Die Point-of-Sale-Systeme (POS) und die Warenwirtschaft der regionalen Kette werden in die globale IT-Landschaft integriert, während lokale Marketing- und Kundenservicesysteme aufgrund regionaler Unterschiede und Anforderungen getrennt bleiben. So können Synergien in zentralen Geschäftsbereichen genutzt werden, ohne die regionale Flexibilität zu beeinträchtigen.
7. Fazit: IT-Integration bei Mergers and Acquisitions
Bei Mergers & Acquisitions (M&A) stellen die Integration und Optimierung der IT-Infrastruktur eine zentrale Herausforderung dar. Eine erfolgreiche IT-Integration erfordert eine detaillierte Planung, die den gesamten Prozess von der Analyse der bestehenden Systeme bis hin zur Implementierung und Schulung der Mitarbeiter umfasst. Strategische Entscheidungen, wie die Tiefe der Integration und die Wahl der richtigen Technologien, spielen eine entscheidende Rolle. Sicherheit, Compliance und die Minimierung von Betriebsunterbrechungen sind essenzielle Faktoren, die den Erfolg eines M&A-Projekts maßgeblich beeinflussen. Externe Expertise kann hierbei erfolgreich unterstützen, muss jedoch sorgfältig abgewogen werden, um die Kontrolle über interne Prozesse zu behalten. Insgesamt ist die IT-Integration ein komplexer, aber kritischer Schritt, um die gewünschten Synergien und Wettbewerbsvorteile einer M&A-Transaktion voll auszuschöpfen.
8. So kann SEEBURGER bei der Post Merger Integration helfen
Ein Erfolgsfaktor für M&A-Projekte ist die Wahl eines erfahrenen Partners wie SEEBURGER. Wir unterstützen den gesamten Prozess mit der leistungsfähigen SEEBURGER BIS Plattform ob in der Cloud, einer hybriden Umgebung oder on-Premises, und stellen flexible Software- und Serviceressourcen zur Verfügung. Die SEEBURGER Consulting-Services arbeiten von der Konzeption bis zur Migrationsplanung in einem fortlaufenden Prozess eng mit Ihnen zusammen. Überzeugen Sie sich und lesen Sie eine Case Study über ein Post Merger Integrationsprojekt, das wir erfolgreich bei unserem Kunden durchgeführt haben.
Case Study