Was ist Automatisierung in der Logistik?
Mehr Zuverlässigkeit, Effizienz und Transparenz von Logistikprozessen durch Automatisierung.
1. Executive Summary: Automatisierung in der Logistik
Die Logistikautomatisierung nutzt KI, IIoT, Robotik und Cloud-Technologien zur Optimierung der Lieferkettenprozesse. Elektronischer Datenaustausch (EDI) dient als Grundlage für den Echtzeit-Datenaustausch in kritischen Prozessen wie Barcodedruck, Kommissionierung, Verpackung und Lagerumverteilung. Robotic Process Automation (RPA) wird ebenfalls eingesetzt, um die Effizienz in der Automobilmontage, im Lagerbetrieb und im Supply Chain Management zu steigern.
Für eine nahtlose Logistikautomatisierung ist eine skalierbare Integrationsplattform wie die SEEBURGER BIS Plattform mit EDI-Funktionen für die Koordination zwischen ERP, WMS, TMS und anderen Kernsystemen erforderlich. BIS wird zur ausfallsicheren zentralen Drehscheibe für das Management automatisierter Prozesse und Datenflüsse entlang der gesamten Supply Chain.
2. Automatisierung in der Logistik: Schlüsseltechnologien
Die Logistik umfasst die präzise Koordinierung der Lieferkette eines Unternehmens. Die Automatisierung der Logistik hängt maßgeblich von der Digitalisierung in der Logistikbranche ab. Der Einsatz digitaler Technologien zur Ausführung von Aufgaben mit minimalem menschlichem Eingriff ermöglicht Unternehmen eine Steigerung der Effizienz sowie eine Reduzierung von Fehlern bei der Bewegung und Lagerung von Waren.
Zu den Schlüsseltechnologien für die Automatisierung in der Logistik zählen:
Durch die Integration dieser Technologien entstehen Synergien, die die Automatisierung in der Logistik beschleunigen. Beispielsweise sammeln IIoT-Geräte Echtzeitdaten, die in KI- und ML-Systeme eingespeist werden, um eine bessere Bedarfsprognose und eine effizientere Routenplanung zu ermöglichen. Gleichzeitig nutzen Roboter Erkenntnisse aus Cloud Computing und Analytik, um Ausfallzeiten zu minimieren. Dieses vernetzte System ermöglicht einen reibungslosen Informationsfluss zwischen den Technologien und unterstützt Unternehmen bei der Anpassung an sich ändernde Marktanforderungen. Insgesamt schafft die Integration dieser Technologien über eine SaaS-Integrationsplattform eine agilere Logistiklandschaft.
3. Beispiele für den Einsatz von EDI in der Prozessautomatisierung in der Logistik
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Geschäftstransaktionen nahtlos ablaufen. Angetrieben werden sie durch eine stumme Sprache aus Zahlen und Codes. So sieht die Realität von EDI aus. EDI rationalisiert die Geschäftskommunikation – und zwar vom Barcodedruck bis zum Nachschub. Nehmen wir zum Beispiel die Auftragsabwicklung im Einzelhandel. Ein EDI-Translator erkennt eine Bestellung automatisch anhand ihrer eindeutigen Transaktionsnummer (850). Dieser digitale Code enthält alle wichtigen Informationen wie die Identität des Käufers, die bestellten Artikel und die Preise. Das ist mehr als nur eine Datenübertragung. Das EDI-System dekodiert die 850er-Nachricht, um Informationen über Systeme und Anwendungen hinweg zu harmonisieren.
Die Magie der EDI-Decodierung geht jedoch noch weiter. Ihre volle Wirkung entfaltet sie erst beim automatisierten Austausch (Senden und Empfangen) dieser verschlüsselten EDI-Nachrichten. In der Automatisierung logistischer Prozesse unterstützt EDI den Datenaustausch in Echtzeit und ermöglicht eine mühelose Kommunikation zwischen Systemen, Anwendungen und Menschen.
Durch die Implementierung einer cloudbasierten Integrationsplattform für digitale Logistik mit EDI-Funktionen können folgende kritische Logistikprozesse wesentlich genauer und deutlich schneller durchgeführt werden:
Barcodedruck
Die EDI-Automatisierung beim Barcodedruck umfasst die Übertragung von Daten zwischen Systemen, um Barcodes präzise und zeitnah zu erzeugen. Dies funktioniert in der Regel wie folgt:
- Auftragsinformationen werden über EDI von Kunden oder internen Systemen empfangen.
- Das EDI-System wandelt diese Daten in ein Format um, das mit dem Lagerverwaltungssystem („Warehouse Management System“, WMS) kompatibel ist.
- Das WMS verarbeitet den Auftrag und generiert Barcode-Daten.
- Diese Daten werden per EDI an die Barcodedrucker gesendet, wodurch eine präzise Etikettenerstellung in Echtzeit gewährleistet ist.
- Die Bestätigung des erfolgreichen Drucks wird über das EDI-System zurückgesendet.
Präzise gedruckte und korrekt gescannte Barcodes in der EDI-Automatisierung gewährleisten die Echtzeitverfolgung von Produkten und die Kontinuität der Lieferkette. Diese Genauigkeit minimiert das Risiko kostspieliger Fehler, wie falsche Etikettierung oder Versand falscher Artikel, die zu Verzögerungen und Kundenunzufriedenheit führen können. Präzise Barcodes ermöglichen auch eine schnellere Abwicklung und verkürzen die Wartezeit der Kunden.
Warenkommissionierung
Auch bei der Automatisierung des Kommissionierprozesses spielt EDI eine wichtige Rolle:
- Kommissionierlisten werden auf der Grundlage der per EDI empfangenen Aufträge erstellt.
- Diese Listen werden per EDI an Handheld-Geräte oder automatische Kommissioniersysteme übermittelt.
- Während der Kommissionierung werden die Lagerbestände durch EDI-Nachrichten in Echtzeit aktualisiert.
- Kommissionierbestätigungen werden per EDI zurückgeschickt und aktualisieren den Auftragsstatus.
- Eventuelle Unstimmigkeiten oder Probleme können automatische EDI-Warnungen an die zuständigen Personen auslösen.
Der Einsatz von EDI für die Kommissionierung vereinfacht den Logistikprozess, beschleunigt die Auftragsabwicklung und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Echtzeitaktualisierungen und automatische Warnmeldungen stellen sicher, dass die Lagerbestände stets korrekt sind, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Fehlbeständen oder Überbeständen verringert wird.
Verpackung
Für Verpackungsprozesse funktioniert EDI in der Regel wie folgt:
- Packanweisungen werden per EDI von Kunden oder Produktdatenbanken empfangen.
- EDI übersetzt diese Anweisungen für die Packstationen.
- Während die Artikel verpackt werden, aktualisieren EDI-Nachrichten den Auftragsstatus und den Lagerbestand.
- Packlisten und Versandetiketten werden automatisch auf Basis der EDI-Daten erstellt.
- Die Bestätigung des Verpackungsabschlusses wird per EDI gesendet, um die Systeme zu aktualisieren und die Kunden zu informieren.
Fehler beim Verpackungsprozess, wie z. B. falsche Produktetiketten oder Packzettel, können zu Verzögerungen, Rücksendungen und unzufriedenen Kunden führen. Die Integration von EDI in die Verpackungsprozesse verringert die Fehlerwahrscheinlichkeit und beschleunigt die Versandvorbereitung, indem sie Echtzeitaktualisierungen und die automatische Erstellung von Etiketten ermöglicht. Diese Art der Logistikautomatisierung trägt dazu bei, die Genauigkeit der Bestellungen aufrecht zu erhalten und die Kunden zeitnah über ihre Lieferungen zu informieren.
Neuzuweisung / Wiederauffüllung von Lagerflächen
Um einen optimalen Lagerbestand und eine effiziente Lagerhaltung zu gewährleisten, erleichtert EDI die automatische Neuzuweisung von Lagerflächen und die Wiederauffüllung wie folgt:
- Lagerbestände und deren Grenzwerte werden kontinuierlich per EDI überwacht.
- Bei Nachschubbedarf löst EDI automatische Anfragen an Lieferanten oder interne Systeme aus.
- Für die Umverteilung übermittelt EDI Anweisungen an das Lagerpersonal oder an automatische Systeme.
- Wenn Artikel umgelagert oder aufgefüllt werden, aktualisiert EDI die Lagerorte und -mengen in Echtzeit.
- EDI kann auch Warnungen für Artikel auslösen, die sich langsam bewegen, oder optimale Lagerorte auf der Grundlage der Entnahmehäufigkeit vorschlagen.
Durch den Einsatz von EDI zur Automatisierung der Lagerumverteilung und -auffüllung können Unternehmen optimale Lagerbestände aufrechterhalten. Die Auffüllung der Lagerbestände erfolgt automatisch (nach Bedarf) und die Bestandsdaten werden in Echtzeit aktualisiert. Diese Art der Logistikautomatisierung trägt dazu bei, den Lagerraum optimal zu nutzen, langsam drehende Artikel effizient zu verwalten und einen reibungslosen Lagerbetrieb aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis: Die Bestandsverwaltung wird verbessert und betriebliche Probleme werden minimiert.
4. Der Einsatz von Robotic Process Automation in der Logistik
Für die Automatisierung in der Logistik bietet Robotic Process Automation, RPA, bei der Bots zur Automatisierung sich wiederholender Aufgaben eingesetzt werden, zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Hierzu zählen Montagelinien in der Automobilindustrie, Lagerhaltung und Supply-Chain-Management.
RPA für Montagelinien in der Automobilindustrie
- Prozessoptimierung: RPA kann die Reihenfolge der Teilelieferung an die Montagelinien automatisieren und so sicherstellen, dass die richtigen Komponenten zur richtigen Zeit verfügbar sind.
- Qualitätskontrolle: Automatisierte Systeme können visuelle Inspektionen und Datenanalysen durchführen, um Fehler frühzeitig im Produktionsprozess zu erkennen.
- Bestandsverwaltung: RPA kann die Verwendung von Teilen automatisch verfolgen, Nachbestellungen auslösen und die Lagerbestände auf der Grundlage von Produktionsplänen optimieren.
RPA in der Lagerverwaltung
- Auftragsabwicklung: RPA kann die Extraktion von Auftragsdetails aus verschiedenen Systemen, die Validierung von Informationen und die Initiierung von Ausführungsprozessen automatisieren.
- Bestandsverfolgung: RPA kann bei der kontinuierlichen Überwachung von Beständen, der Automatisierung von Zykluszählungen und dem Abgleich von physischen und digitalen Beständen unterstützen.
- Versand und Wareneingang: RPA kann die Erstellung von Versandetiketten, Zolldokumenten und Aktualisierungen der Sendungsverfolgung über mehrere Speditionssysteme hinweg automatisieren.
RPA im Supply Chain Management
- Nachfrageprognose: RPA kann die Datenerfassung aus verschiedenen Quellen automatisieren, prädiktive Analysen zur Erkennung von Trends durchführen, genaue Bedarfsprognosen erstellen und diese laufend aktualisieren, wenn neue Informationen verfügbar werden.
- Lieferantenmanagement: RPA-Bots können die Leistung von Lieferanten überwachen, Verträge verwalten, Bestellungen auf der Grundlage von Lagerbeständen automatisieren, Rechnungen bearbeiten und die Routinekommunikation mit Lieferanten abwickeln.
- Risikobewertung: RPA kann Lieferkettendaten kontinuierlich überwachen und analysieren, um potenzielle Störungen zu erkennen, ihre Auswirkungen zu bewerten und automatische Warnungen oder Notfallpläne auszulösen.
5. Automatisierung in der Logistik: Transport und Lieferung
Die Automatisierung in der Logistik treibt die Entwicklung neuer Methoden für den Transport und die Lieferung von Gütern an Land voran. Lieferungen auf der letzten Meile (Last Mile Delivery), ausgeführt von Robotern und Drohnen, fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) und autonome LKW zeigen, wie Logistikautomatisierung und Innovation zusammenhängen.
Zu den wichtigsten Themen, die IT-Teams im Blick behalten müssen, gehören:
- Implementierung sicherer Kommunikationsprotokolle zum Schutz der Lieferdaten
- Entwicklung skalierbarer cloudbasierter Lösungen für das Flottenmanagement von Lieferrobotern und Drohnen
- Schaffung benutzerfreundlicher Schnittstellen für Betreiber und Endnutzer
- Sicherstellung der Einhaltung lokaler Vorschriften und Datenschutzgesetze
- Implementierung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens zur Routenoptimierung und vorausschauenden Wartung.
Durch die erfolgreiche Integration dieser Technologien können Unternehmen erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Liefergeschwindigkeit, Genauigkeit und Kundenzufriedenheit erzielen.
Vorteile der Automatisierung in der Logistik für den autonomen Lkw-Verkehr:
- Erhöhte Sicherheit durch Reduzierung menschlicher Fehler
- Verbesserte Kraftstoffeffizienz durch optimierte Fahrweisen
- Potenzial für einen 24/7-Betrieb, der die Anlagenauslastung erhöht
Herausforderungen bei der Automatisierung der Logistik für den autonomen Lkw-Verkehr:
- Regulatorische, rechtliche und sicherheitstechnische Erwägungen
- Öffentliche Akzeptanz und Vertrauen
- Integration in bestehende Infrastruktur
Ähnlich wie Drohnen und Lieferroboter erfordert auch die Technologie autonomer Lkw die Integration in bestehende Logistiksysteme, einschließlich Transportmanagementsystemen (TMS), Lagerverwaltungssystemen (WMS) und anderer Supply-Chain-Software für:
- Datenaustausch in Echtzeit mit Standortverfolgung und ETA-Updates
- Integration mit Ladeplanungs- und Routenoptimierungssystemen
- Automatisierte Disposition und Flottensteuerung
- Ausnahmebehandlung und Rerouting bei unvorhergesehenen Ereignissen
Vorteile der Automatisierung in der Logistik für fahrerlose Transportsysteme (FTS):
- Höhere Effizienz und Produktivität beim Materialtransport
- Geringere Arbeitskosten und mehr Sicherheit für das Personal
- Flexibler und skalierbarer Betrieb mit 24/7 Verfügbarkeit
Herausforderungen bei der Automatisierung der Logistik für FTS:
- Komplexität der Programmierung und Wartung von Softwaresystemen
- Notwendigkeit standardisierter Kommunikationsprotokolle
- Integration mit vorhandenen Lagerverwaltungssystemen
Die gemeinsame Herausforderung bei der Automatisierung der Logistik mit Drohnen, Lieferrobotern, FTS und autonomen Fahrzeugen ist die Integration in die bestehende Infrastruktur.
6. Automatisierung von Logistikprozessen mithilfe einer Integrationsplattform
Ziel der Automatisierung von Logistikprozessen ist die Vermeidung von Fehlern bei der manuellen Dateneingabe. Dies wird durch die Automatisierung des Datenaustausches für kritische Dokumente wie z. B. Bestellungen und Lieferavise mit Hilfe der SEEBURGER B2B/EDI-Funktionen und vorgefertigten Konnektoren erreicht.
Die Automatisierung von Logistikprozessen erfordert eine effiziente Koordination der Prozesse zwischen ERP, WMS, TMS und anderen logistischen Kernsystemen. Für eine reibungslose Zusammenarbeit dieser Systeme ist eine Plattform für Skalierbarkeit, Flexibilität und nahtlose Integration unerlässlich. Die nahtlose Integration umfasst die Verbindung aktueller Logistiksysteme, Datenmigrationsstrategien und Data-Governance-Richtlinien zur Wahrung der Datenqualität und -konsistenz.
Eine Integrationsplattform ermöglicht es Unternehmen:
- gründliche Risikobewertungen automatisierter Systeme durchzuführen
- starke Cyber-Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor potenziellen Bedrohungen zu implementieren
- die Einhaltung von Branchenvorschriften und Datenschutzgesetzen zu gewährleisten
Die B2B-Lösung von SEEBURGER setzt auf Automatisierung und Workflow-Optimierung und hilft Unternehmen, ihre B2B/EDI-Prozesse zu rationalisieren und manuelle Eingriffe zu reduzieren. Die Lösung umfasst die SEEBURGER BIS-Plattform mit intelligenten Workflow-Management-Tools, die wiederkehrende Aufgaben automatisieren, Fehler minimieren und die operative Effizienz steigern.