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Sicherheit und Resilienz: Die Rolle cloudbasierter Systeme für die Business Continuity

Unabhängig von ihrer Größe oder Branche setzen inzwischen viele Unternehmen für die Verarbeitung und Speicherung ihrer Daten auf die Cloud.

1. Betrieb ohne Downtimes – Die Rolle der Cloud in der Business Continuity

Business Continuity, zu Deutsch auch Geschäftskontinuität, meint die Sicherstellung der Geschäftstätigkeit auch in Ausnahmesituationen und Notfällen, und damit die Gewährleistung eines kontinuierlichen Serviceangebots.

Durch ihre größere und von regionaler Infrastruktur unabhängigere Verfügbarkeit hat Cloud-Technologie die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Business Continuity und IT-Verfügbarkeit sicherstellen können, revolutioniert. Sie bietet Unternehmen die notwendige Agilität, Widerstandsfähigkeit und Wiederherstellungsfähigkeit, um auch in turbulenten Zeiten ihre Geschäftsziele zu erreichen.

Verhindern von Ausfällen durch Cloud-Services

Business Continuity bedeutet im Idealfall, sicherzustellen, dass es gar nicht erst zu Ausfällen kommt. Dazu können Unternehmen eine Reihe von präventiven Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise die Verwendung von hochverfügbaren Cloud-Services und die kontinuierliche Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen. Zu den bewährten Praktiken zählen weiterhin:

Automatisierte Überwachung in der Cloud

Cloud-Plattformen bieten umfassende Überwachungstools, die es Unternehmen ermöglichen, Leistungsindikatoren, Ressourcenauslastung, Sicherheitsbedrohungen und andere wichtige Metriken in Echtzeit zu beobachten. Sogenannte Intrusion-Detection-Systeme (IDS) überwachen Computersysteme und/oder -netze mit dem Ziel der Erkennung von Angriffen oder Missbrauch. Durch diese kontinuierliche Analyse können Anomalien oder Unregelmäßigkeiten rasch identifiziert werden. Werden kritische Schwellenwerte überschritten oder potenzielle Ausfallursachen erkannt, erlauben es automatisierte Skripte und Alarme dem IT-Team zu reagieren, bevor sie zu spürbaren Ausfällen führen können.

Redundanz aller Komponenten in der Cloud

Der Schlüssel, um den Betrieb ohne Downtimes sicherzustellen, heißt Redundanz. Darunter versteht man, dass für alle kritischen Systeme und Daten alternative Lösungen verfügbar sind, falls das primäre System ausfallen sollte. Durch Methoden wie beispielsweise Streuung auf mehrere Rechenzentren, Lastenausgleich und Failover-Mechanismen bieten Cloud-Plattformen optimalen Schutz vor Ereignissen wie Naturkatastrophen oder regionalen Netzwerkausfällen.

Georedundanz in der Cloud

Cloud-Anbieter betreiben Rechenzentren in verschiedenen geografischen Regionen. Dies ermöglicht die Spiegelung von Daten und Anwendungen auf verschiedenen Servern und Standorten. Im Falle eines regionalen Ausfalls, beispielsweise aufgrund von Naturkatastrophen oder technischen Problemen, kann der Betrieb nahtlos auf eine andere Region umgestellt werden.

Automatisiertes Failover in der Cloud

Die Cloud bietet Failover-Technologien, die automatisch den Verkehr von einem ausgefallenen System auf ein funktionsfähiges System umleiten. So können Ausfallzeiten minimiert oder sogar ganz vermieden werden.

Redundante Datenspeicherung in der Cloud

Ohne Daten keine Geschäftsprozesse. Umso wichtiger ist es, Daten jederzeit ohne Ausfälle bereitstellen zu können. Cloud-Lösungen ermöglichen die redundante Speicherung wertvoller Geschäftsdaten. Die Daten werden dafür in verschiedenen Rechenzentren gesichert, um im Falle von Hardware-Ausfällen oder Datenkorruption wiederhergestellt werden zu können.

Redundante Netzwerkanbindung in der Cloud

Cloud-Anbieter verfügen über redundante Netzwerkanbindungen, um sicherzustellen, dass Datenverkehr weitergeleitet werden kann, auch wenn eine Verbindung ausfällt. Dies verbessert die Netzwerkstabilität und -verfügbarkeit. Darüber hinaus werden in Tier 3-Rechenzentren auch die Anbindung an die Stromversorgung, Kühlsysteme und sogar die vorhandenen Notstromaggregate redundant ausgelegt.

Lastenausgleich in der Cloud

Cloud-Plattformen nutzen oft Lastenausgleich, um den Datenverkehr auf verschiedene Server oder Rechenzentren zu verteilen. Dadurch diese Aufteilung der Arbeitslast auf mehrere Systeme wird die Leistung verbessert und die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls verringert.

Die Cloud bietet erforderliche Tools und Technologien, um einen Betrieb ohne Downtimes zu gewährleisten. Durch die Implementierung von Redundanz in allen Systemen und Komponenten können Unternehmen Ausfälle verhindern, eine hohe Verfügbarkeit ihrer Dienste sicherstellen und so ihre Business Continuity gewährleisten.

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Business Continuity in the Cloud: Continuous Operation and Maximum Resilience

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2. Wie hilft die Cloud bei der Wiederherstellung nach Ausfällen?

Die oben genannten Aspekte zielen darauf ab, Geschäftsausfälle im Idealfall von Vorneherein zu verhindern. Sollte jedoch der Ernstfall eintreten und es zu einem Ausfall kommen, kommt es auf die möglichst schnelle Wiederherstellung der Business Continuity an. Dieses Kapitel widmet sich dem Thema, wie cloudbasierte Systeme bei der Wiederherstellung helfen können und geht auf einige wichtige Aspekte, wie Backup-Konzepte und Operation-as-Code, ein.

Backup-Konzepte in der Cloud

Ein durchdachtes Backup-Konzept ist eine entscheidende Maßnahme, um die Wiederherstellung nach einem Ausfall effizient zu gestalten. Als Faustregel kann man sich die sogenannte 3-2-1-Backup-Regel merken: Daten sollten mindestens dreifach gesichert werden, und zwar auf mindestens zwei verschiedenen Medien sowie mindestens einem Standort außerhalb des Unternehmens – beispielsweise in einer Cloud. Die folgenden Praktiken haben sich dabei bewährt:

Regelmäßig Backups in die Cloud durchführen

Um Datenverluste im Störfall zu minimieren, sollten Unternehmen Backups ihrer Daten und Anwendungen in regelmäßigen Abständen durchführen. Welches Zeitintervall dafür gewählt wird, ist abhängig von Industriestandards und den Bedürfnissen des Unternehmens und sollte dementsprechend individuell festgelegt werden. Daneben gibt es jedoch auch gesetzliche Vorgaben, die Unternehmen verpflichten, in regelmäßigen Abständen ihre Daten zu sichern. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt außerdem klare Aufbewahrungsfristen für bestimmte Datentypen vor.

Georedundante Backups in Cloud-Rechenzentren

Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hurricanes oder Überschwemmungen können zu Ausfällen in einzelnen Rechenzentren führen. Cloud-Anbieter duplizieren kritische Infrastrukturen an diversen Standorten und stellen so sicher, dass es keinen einzigen Ausfallpunkt (Single Point of Failure) gibt und Daten auch im Katastrophenfall jederzeit sicher verfügbar sind. Cloud-Plattformen nutzen georedundante Architekturen, um Lasten auf verschiedene Rechenzentren zu verteilen. Im Falle eines Ausfalls in einer Region erfolgt ein automatisches Failover auf andere Standorte, um die Verfügbarkeit und Leistung aufrechtzuerhalten. Die geografische Verteilung von Backupdaten in der Cloud ermöglicht Unternehmen außerdem, global skalierbare und flexible Lösungen zu implementieren. Dies ist besonders wichtig für Organisationen, die weltweit agieren und ihre Daten in verschiedenen Regionen benötigen.

Automatisierte Backup-Prozesse in der Cloud

Manuelle Backup-Prozesse sind fehleranfällig und unzuverlässig. Automatisierte Backup-Prozesse sorgen dafür, das wichtige Daten regelmäßig und zuverlässig gesichert werden und im Bedarfsfall schnell wiederhergestellt werden können. Dies reduziert menschliche Fehler und stellt sicher, dass die Backup-Routinen konsistent und planmäßig ablaufen. Cloud-Backup-Lösungen ermöglichen außerdem oft inkrementelle Backups, bei denen nur die seit dem letzten Backup geänderten oder hinzugefügten Daten gesichert werden. Das spart Speicherplatz und beschleunigt den Backup-Prozess. Die Versionierung von Daten ermöglicht es, auf frühere Zustände zurückzugreifen, falls Daten durch unbeabsichtigte Änderungen oder Schadsoftware beschädigt werden. In Cloud-Backup-Lösungen integrierte Überwachungsfunktionen helfen sicherzustellen, dass Backups erfolgreich durchgeführt wurden. Bei Problemen oder Fehlern können automatisierte Benachrichtigungen an Administratoren gesendet werden, damit diese schnell reagieren können.

Datenintegrität und Verschlüsselung in der Cloud

Der Begriff der Datenintegrität bezieht sich auf die Korrektheit, Vollständigkeit und Konsistenz von Daten. Doch auch ihre Sicherheit mit Blick auf regulatorische Anforderungen fällt unter diesen Begriff. Vor diesem Hintergrund versteht es sich von selbst, dass die Backups mit den gleichen Ansprüchen gesichert und verschlüsselt werden müssen wie die Primärdaten. Cloud-Plattformen implementieren verschiedene Mechanismen, um Datenintegrität sicherzustellen. Hierzu gehören Hash-Funktionen, Prüfsummen und digitale Signaturen. Bei der Übertragung und Speicherung von Daten werden diese Technologien verwendet, um sicherzustellen, dass die gespeicherten Kopien mit den originalen Daten übereinstimmen. Regelmäßige Integritätsprüfungen der gesicherten Daten helfen dabei, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und sicherzustellen, dass die Backup-Kopien zuverlässig sind. Verschlüsselung stellt die Vertraulichkeit von Daten in der Cloud sicher. Dies gilt sowohl für die Übertragung von Daten zwischen dem Client und der Cloud als auch für die Speicherung der Daten in der Cloud. Es gibt verschiedene Arten von Verschlüsselung, darunter die Transportverschlüsselung (z. B. TLS/SSL für die sichere Datenübertragung) und die Datenverschlüsselung (z. B. AES für die sichere Speicherung von Daten). Cloud-Anbieter bieten oft integrierte Verschlüsselungsoptionen oder ermöglichen die Verwendung von kundenseitiger Verschlüsselung.

Operation-as-Code in der Cloud

"Operation-as-Code" (Op-as-Code) bezeichnet die Verwendung von Code zur Verwaltung von Systemen und Ressourcen in der Cloud sowie zur Automatisierung von Betriebsaufgaben. Das können beispielsweise Aufgaben wie Überwachung, Protokollierung und Fehlerbehebung sein. Operation-as-Code kann repetitive Aufgaben automatisieren, konsistente Umgebungen schaffen und den operativen Workflow effizienter gestalten. Das ermöglicht schnellere Reaktionszeiten und höhere Effizienz und beeinflusst so die Business Continuity positiv.

Infrastructure-as-Code in der Cloud

Infrastructure-as-Code (IaC) bezeichnet den Ansatz, die Konfiguration und Bereitstellung von Infrastrukturkomponenten durch maschinenlesbaren Code zu automatisierten. IaC bietet eine effiziente Möglichkeit, in Cloud-Umgebungen Infrastrukturen für Backup- und Wiederherstellungsprozesse zu verwalten. Die Verwendung von Infrastruktur als Code ermöglicht es, die gesamte Infrastruktur in der Cloud durch Skripte und Konfigurationsdateien zu erstellen und zu managen. Im Falle eines Ausfalls können diese Skripte verwendet werden, um die Infrastruktur schnell und konsistent wiederherzustellen.

Automatisierte Skalierung in der Cloud

Die automatisierte Skalierung in der Cloud bezieht sich auf die Fähigkeit, Ressourcen je nach Bedarf dynamisch und automatisch zu erhöhen oder zu reduzieren. Durch die Automatisierung von Betriebsaufgaben können Organisationen besser auf plötzliche Anforderungen oder Ausfälle reagieren und die Verfügbarkeit ihrer Dienste zu gewährleisten. Operation-as-Code ermöglicht außerdem die automatisierte Skalierung von Ressourcen. Bei einem Ausfall können Skripte beispielsweise die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen automatisch auslösen, um die Leistung aufrechtzuerhalten.

Schnelle Wiederherstellung in der Cloud

Operation-as Code-ermöglicht nicht nur die Automatisierung und Konfiguration einzelner Betriebsprozesse, auf Wunsch kann auch der gesamte Wiederherstellungsprozess automatisiert werden. Im Falle eines Ausfalls beschleunigen vordefinierte Skripte, die unmittelbar aktiviert werden können, die Wiederherstellung von Daten und Anwendungen und minimieren so die Ausfallzeit. Außerdem erlaubt die Verwendung von Code, Wiederherstellungsprozesse schnell an geänderte Anforderungen anzupassen. Die Versionierung von Wiederherstellungscode ermöglicht, dass Änderungen nachverfolgt, dokumentiert und geprüft werden können, um sicherzustellen, dass Wiederherstellungsprozesse effektiv und verlässlich sind.

Die Kombination eines durchdachten Backup-Konzepts mit Operation-as-Code in der Cloud bietet eine effiziente und zuverlässige Methode zur Wiederherstellung nach einem Ausfall. So können Unternehmen sicherstellen, dass sie schnell wieder betriebsfähig sind und ihre Business Continuity aufrechterhalten.

3. Tests und Zertifizierungen für Business Continuity

Nachdem das Konzept für die Sicherung der Business Continuity eingerichtet wurde, steht die Frage nach der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen im Raum. Entsprechende Tests und Zertifizierungen prüfen und bestätigen die Effektivität des Maßnahmenpakets und bieten so Sicherheit. Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über gängige und sinnvolle Tests und Zertifizierungen für die Abwehr- und Wiederherstellungsmaßnahmen.

Abwehrmaßnahmen zur Sicherstellung der Business Continuity

Unter Abwehrmaßnahmen versteht man alle präventiven Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken und Bedrohungen von Vorneherein zu minimieren und Ausfälle zu verhindern, bevor die Business Continuity beeinträchtigt werden kann. Tests und Zertifizierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Überprüfung und Validierung dieser Maßnahmen:

Penetrationstests

Ein Penetrationstest, oft als Pen-Test abgekürzt, ist eine gezielte Prüfung der Sicherheitsmaßnahmen eines Informationssystems. Diese werden in der Regel von externen Anbietern durchgeführt, um eine objektive Bewertung zu gewährleisten. Das Ziel besteht darin, mögliche Schwachstellen zu identifizieren, die von böswilligen Angreifern ausgenutzt werden könnten. Durch die Simulation von Angriffsszenarien ermöglichen Pen-Tests Unternehmen, Regierungen und Organisationen, die Wirksamkeit ihrer Sicherheitskontrollen zu bewerten und Schwachstellen zu beheben, bevor echte Angriffe auftreten. Penetrationstests sollten regelmäßig durchgeführt werden, da sich die Sicherheitslandschaft ständig ändert und neue Schwachstellen auftauchen können. Diese Tests tragen dazu bei, die Sicherheitslage zu verbessern und die Auswirkungen von Angriffen zu begrenzen, um die Business Continuity sicherzustellen.

Sicherheitszertifizierungen

International anerkannte Sicherheitszertifizierungen wie ISO 27001 und SOC 2 unterstützen Unternehmen dabei, Informationssicherheitspraktiken zu definieren, zu implementieren und zu überwachen. Auf diese Weise helfen sie Unternehmen, das Vertrauen ihrer Kunden und Partner in Bezug auf den Schutz von sensiblen Informationen zu stärken. Es ist wichtig zu beachten, dass die Zertifizierung nicht nur einmalig ist, sondern regelmäßig überprüft und aktualisiert werden muss, um sicherzustellen, dass die Organisation weiterhin den festgelegten Standards entspricht. Diese Zertifizierungen sind besonders wichtig für Unternehmen, die mit sensiblen Informationen und personenbezogenen Daten umgehen. Solche anerkannten Zertifizierungen bieten Unternehmen die Gewissheit, dass ihre ergriffenen Business-Continuity-Maßnahmen effizient und wirksam sind.

Datenschutzprüfungen

Datenschutzprüfungen im Kontext der Business Continuity zielen darauf ab, sicherzustellen, dass Datenschutzmaßnahmen und -praktiken eines Unternehmens auch in Notfällen oder während Unterbrechungen der Geschäftstätigkeit wirksam sind. Cloud-Provider sind verpflichtet, sicherzustellen, dass Datenschutzbestimmungen und -regelungen auch in Krisenzeiten eingehalten werden. Davon unabhängig müssen jedoch auch die Unternehmen selbst die Einhaltung gesetzlicher Datenschutzvorgaben sicherstellen. Tests und Zertifizierungen gewährleisten die Einhaltung dieser Vorschriften, wie beispielsweise der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Maßnahmen zur Wiederherstellung der Business Continuity

Im Gegensatz zu Abwehrmaßnahmen, die vor einem potenziellen Ausfall ansetzen, greifen Wiederherstellungsmaßnahmen, wenn ein Ausfall bereits eingetreten ist. Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, den Betrieb im Krisenfall so schnell wie möglich wieder aufzunehmen und so die Unterbrechung der Business Continuity auf das absolute Minimum zu begrenzen:

Notfallwiederherstellungsübungen

Notfallwiederherstellungsübungen, auch als Disaster-Recovery (DR)-Übungen bekannt, sind simulierte Ereignisse, bei denen Organisationen ihre Fähigkeiten zur Wiederherstellung von IT-Systemen und Geschäftsprozessen nach einem schwerwiegenden Ausfall oder einer Katastrophe testen. Diese Übungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Business-Continuity-Management (BCM) und dienen dazu, sicherzustellen, dass Unternehmen im Falle eines Notfalls effektiv und effizient reagieren können. Diese Übungen sollten Szenarien simulieren, in denen verschiedene Teile der Infrastruktur ausfallen. Notfallwiederherstellungsübungen sollten außerdem regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Organisation in der Lage ist, auf unterschiedliche Notfallszenarien angemessen zu reagieren und Mitarbeiter über die notwendigen Vorgehensschritte jederzeit informiert sind.

Zertifizierungen für Wiederherstellungspläne

Zertifizierungen wie ISO 22301 für Business-Continuity-Managementsysteme bewerten die Fähigkeit eines Unternehmens, den Betrieb nach einem Ausfall wiederherzustellen. Sie stellen sicher, dass dokumentierte Wiederherstellungspläne vorhanden und effektiv sind. Weitere Beispiele sind unter anderem das FFIEC Business Continuity Handbook (USA), die CBCP-Zertifizierung (Certified Business Continuity Institute) oder auch die FBCI-Zertifizierung.

Überwachung der Wiederherstellung

Die Überwachung der Wiederherstellung (Recovery Monitoring) ist ein entscheidender Aspekt im Rahmen der Business Continuity und Disaster Recovery (BC/DR). Sie bezieht sich auf den Prozess der fortlaufenden Überwachung von Wiederherstellungsaktivitäten, um sicherzustellen, dass im Falle eines Notfalls oder einer Störung die Wiederherstellungsziele erreicht werden können. Die Überwachung der Wiederherstellung ist ein dynamischer Prozess, der regelmäßig aktualisiert und an die sich ändernde Geschäftsumgebung angepasst werden muss.

Die regelmäßige Durchführung von Tests und Prüfungen ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass sowohl Abwehr- als auch Wiederherstellungsmaßnahmen effektiv und zuverlässig sind. Die dabei erlangten Zertifikate geben Firmen wie auch Kunden und Geldgebern die Gewissheit, dass das Unternehmen seine Verantwortung ernst nimmt und im Ernstfall fähig ist, angemessen zu reagieren und seine Business Continuity sicherzustellen.

4. Prozesse in der Business Continuity

Durchdachte und gut geplante Prozesse sind unabdingbar, um die Business Continuity zu gewährleisten. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass sie unter verschiedenen Bedingungen operieren können. Dieses Kapitel befasst sich mit zwei wichtigen Punkten befassen: außergewöhnliche bzw. unvorhersehbare Ereignisse sowie den Ersatz einzelner Mitarbeiter oder Gruppen.

Unvorhersehbare Ereignisse

Ereignisse wie Brände, Naturkatastrophen, großflächige Stromausfälle oder auch Pandemien lassen sich naturgemäß nicht vorhersagen oder planen. Dennoch müssen sich Unternehmen auch auf solche Ereignisse und die damit verbundenen Disruptionen in den Geschäftsabläufen bestmöglich vorbereiten. Nur so können sie unvorhergesehene Ereignisse angemessen und geplant reagieren und die Business Continuity nahtlos aufrechterhalten.

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    Remote-Arbeitsfähigkeit

    Remote-Arbeitsfähigkeit erlaubt Organisationen, ihre Geschäftstätigkeiten und damit die Business Continuity auch dann aufrechtzuerhalten, wenn physische Standorte nicht zugänglich oder einsatzfähig sind. Prozesse sollten daher sicherstellen, dass Mitarbeiter von überall aus arbeiten können, auch wenn regulär beispielsweise kein Homeoffice üblich ist. Das erfordert natürlich eine entsprechende technische Ausrüstung, aber auch den Zugriff auf wichtige Systeme und Datenbanken. Eine Bereitstellung in der Cloud macht von physischen Standorten unabhängig und ermöglicht die nahtlose Fortführung des Geschäftsbetriebs auch im Fall unvorhergesehener Ereignisse, die Teile der Infrastruktur zerstören oder den Betrieb vor Ort anderweitig unmöglich machen.

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    Kommunikation und Kollaboration

    Wenn Teams nicht vor Ort miteinander arbeiten und sich austauschen können, sind effektive und sichere Kommunikations- und Kollaborationstools unerlässlich. Sie gewährleisten unabhängig von physischen Standorten den Informationsaustausch und die Teamarbeit. Wichtig ist im ersten Schritt eine effiziente Notfallkommunikation, um Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und andere Stakeholder in Krisensituationen zu informieren. Das hilft, Unsicherheiten zu reduzieren und Vertrauen aufzubauen. Für den Remote-Arbeitsalltag werden dann Informationsaustauschwege, virtuelle Meetings und Konferenzen sowie kollaborative Tools und Plattformen notwendig. Doch auch sogenannte Soft Skills wie Führung, Mitarbeitermotivation, Schulung, Support, Feedback und Aufbau von Resilienz sind im Krisenfall wichtig.

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    Sicherheit und Datenschutz

    Es liegt auf der Hand, dass die Sicherheit von Daten und Informationen dabei von höchster Bedeutung ist, ganz besonders, wenn im Rahmen von Remote-Arbeit von externen Orten auf sensible Daten zugegriffen werden muss. Die Sicherstellung von Informationssicherheit und Datenschutz ist entscheidend, um Risiken zu minimieren, die Integrität von Daten zu schützen und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Das sichert nicht nur die Business Continuity, sondern hilft auch, das Vertrauen von Mitarbeitern, Kunden und anderen Stakeholdern zu erhalten.

Wahrung der Business Continuity beim Ersatz einzelner Mitarbeiter oder Gruppen

Fallen einzelne Mitarbeiter oder ganze Teams unerwartet vorübergehend oder sogar dauerhaft aus, kann das im schlimmsten Fall die Business Continuity beeinträchtigen, wenn keine entsprechenden Notfallpläne implementiert wurden. Die Prozesse zur Business Continuity setzen an dieser Stelle an, um sicherzustellen, dass das Unternehmen in der Lage ist, den Ausfall einzelner Mitarbeiter oder auch ganzer Teams auszugleichen und die Geschäftskontinuität zu wahren.

Wissenstransfer und Dokumentation

Schlüsselmitarbeiter dürfen nicht unersetzbar sein. Wissen und die Aufgaben von Mitarbeitern müssen entsprechend dokumentiert werden, um einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen, wenn diese ausfallen. Das kann zum Beispiel in Form von Schulungen für andere Mitarbeiter, klarer Dokumentation von Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie der Etablierung von Teams mit redundanten Fähigkeiten geschehen.

Skills-Matching

Skills-Matching bezieht sich auf das Abgleichen der Qualifikationen der Mitarbeiter mit den Anforderungen bestimmter Positionen oder Aufgaben, um sicherzustellen, dass im Falle von Personalengpässen oder Ausfällen die notwendigen Kompetenzen im Unternehmen vorhanden sind. Das ist ein wichtiger Aspekt, damit geschäftskritische Funktionen auch bei personellen Veränderungen aufrechterhalten werden können. Durch die proaktive Planung und Zuweisung von Ersatzressourcen mit den richtigen Fähigkeiten können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit stärken und die Business Continuity sicherstellen.

Cross-Training

Cross-Training ist eine strategische Personalentwicklungsmaßnahme, bei der Mitarbeiter in verschiedenen Aufgabenbereichen, Abteilungen oder Funktionen geschult werden, um ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu diversifizieren. Cross-Training erhöht die Einsetzbarkeit von Mitarbeitern und stellt sicher, dass Unternehmen auch bei personellen Engpässen oder Ausfällen geschäftskritische Funktionen aufrechterhalten können und hilft so, die die Business Continuity sicherzustellen.

Talent-Pool

Zusätzlich können Unternehmen auch einen Talent-Pool einrichten, um temporäre oder projektbezogene Einstellungen zu erleichtern und so die Business Continuity zu sichern. Talentpools sind eine strategische Personalmanagementpraxis, bei der Organisationen einen vordefinierten, auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnittenen Pool von Talenten erstellen und pflegen, um schnell auf unerwartete Veränderungen im Personalbestand reagieren zu können. Im Kontext der Business Continuity spielen Talentpools eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass Unternehmen in Notfällen oder Krisensituationen über qualifizierte Mitarbeiter verfügen, die bereit sind, ohne langwierige Einarbeitung auch kurzfristig kritische Funktionen zu übernehmen.

Business-Continuity-Prozesse müssen flexibel und anpassungsfähig sein, um auf eine breite Palette an Herausforderungen und unvorhergesehenen Ereignissen reagieren zu können. Disruptionen wie Pandemien oder Naturkatastrophen, die Notwendigkeit von Remote-Arbeit oder der Ersatz von Mitarbeitern oder Gruppen erfordern gut durchdachte Abläufe, um den Geschäftsbetrieb in der Cloud aufrechtzuerhalten.

5. Analyse der Business-Continuity-Maßnahmen

Die konstante Analyse und Neubewertung des Business-Continuity-Management-Konzepts tragen entscheidend dazu bei, dass die implementierten Maßnahmen auch angesichts sich verändernder Anforderungen effektiv bleiben. Das Kapitel befasst sich mit zwei wesentlichen Aspekten der Analyse: dem permanenten Review der Maßnahmen und der Anforderungsanalyse.

Permanenter Review der Maßnahmen

Die permanente Überprüfung der Maßnahmen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sie weiterhin ihren Zweck erfüllen und aktuell sind. Dieser Review umfasst die regelmäßige Überprüfung der Sicherheits- und Wiederherstellungsmechanismen sowie die Leistung der Cloud-Infrastruktur. Dabei ist auch die sich verändernde Bedrohungslage im Blick zu behalten. Die interne Organisation sollte dies beispielsweise durch die Schaffung von entsprechenden Positionen/Gremien/Verantwortlichkeiten unterstützen, die unabhängig und unbeeinflusst von etwaigen Interessenskonflikten Entscheidungen treffen können. Der Review-Prozess sollte außerdem kontinuierlich und systematisch erfolgen und die Maßnahmen entsprechend der Ergebnisse angepasst werden, damit die Notfallpläne jederzeit den aktuellen Gegebenheiten, Risiken und Anforderungen entsprechen. So kann der Review-Prozess maßgeblich zur Sicherung der Business Continuity beitragen.

Anpassung an veränderte Bedingungen

Die Geschäftsumgebung ist ständigen Veränderungen unterworfen, sei es durch neue Technologien, externe Bedrohungen oder interne Organisationsentwicklungen. Eine permanente Überprüfung ermöglicht es, Notfallpläne an diese sich verändernden Bedingungen anzupassen. Dabei sollten sowohl neue Risiken und Herausforderungen wie auch sich ändernde Geschäftsanforderungen und Bedrohungslagen berücksichtigt werden, um jederzeit die Business Continuity aufrechterhalten zu können.

Erfahrungsaustausch

Der Austausch von Erfahrungen, Erkenntnissen und Best Practices mit anderen Unternehmen und Branchen oder auch innerhalb der eigenen Organisation ist ein wertvoller Aspekt des permanenten Reviews und kann dazu beitragen, Krisen zu bewältigen und die Business Continuity aufrecht zu erhalten. Beispielsweise können Unternehmen von vergangenen Krisensituationen lernen und ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie andere Organisationen mit ähnlichen Problemen umgegangen sind und entsprechend die eigenen Notfallpläne verbessern. Auch der Blick über Branchengrenzen hinaus kann wertvolle neue Lösungsansätze erschließen und für neue Herausforderungen sensibilisieren. Außerdem kann der Erfahrungsaustausch eine Kultur der Zusammenarbeit und Solidarität zwischen Unternehmen fördern, die dazu beiträgt, dass die gesamte Geschäftsgemeinschaft widerstandsfähiger gegenüber externen Einflüssen wird.

Anforderungsanalyse zur Sicherstellung der Business Continuity

Anforderungsanalyse bezieht sich auf den Prozess der systematischen Untersuchung und Identifikation der Anforderungen, die an die Business Continuity gestellt werden. Dieser Prozess umfasst die Erfassung, Klassifizierung und Bewertung von Anforderungen, um sicherzustellen, dass die Business-Continuity-Maßnahmen den geschäftlichen und regulatorischen Anforderungen gerecht werden. Einige wichtige Aspekte für die Anforderungsanalyse sind:

Identifikation kritischer Geschäftsprozesse

Die Anforderungsanalyse hilft dabei, kritische Geschäftsprozesse zu identifizieren, die für die Aufrechterhaltung der Business Continuity im Krisenfall entscheidend sind. Dies ermöglicht es, Ressourcen und Maßnahmen auf die Bereiche zu konzentrieren, die die höchste Priorität haben. Das umfasst den Schutz von Daten, den Zugang zu kritischen Ressourcen und die Wiederherstellung von Schlüsselfunktionen.

Risiken und Compliance-Anforderungen

Die Analyse von Anforderungen umfasst die Bewertung von Risiken und Bedrohungen, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Dies hilft bei der Festlegung von Maßnahmen zur Risikominderung und Vorbereitung auf mögliche Notfälle. Business-Continuity-Maßnahmen müssen außerdem oft mit gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen in Einklang stehen. Die Anforderungsanalyse muss daher sicherstellen, dass auch im Krisenfall alle relevanten Compliance-Anforderungen identifiziert und erfüllt werden.

Bewertung von Kapazitäts- und technologischen Anforderungen

Die Anforderungsanalyse muss auch Kapazitätsanforderungen, einschließlich personeller Ressourcen, Technologien und physischer Infrastruktur, berücksichtigen. Die heutige Geschäftsumgebung ist stark von Technologie abhängig. Die Anforderungsanalyse identifiziert daher auch technologische Anforderungen, einschließlich Datensicherung, Wiederherstellungstechnologien und IT-Infrastruktur, um sicherzugehen, dass diese den Geschäftsanforderungen entsprechen. Dies stellt sicher, dass die Organisation über die erforderlichen Mittel verfügt, um die ermittelten Business Continuity-Maßnahmen auch umzusetzen.

Personal- und Kommunikationsanforderungen

Die Verfügbarkeit von geschultem Personal ist entscheidend für die Umsetzung von Business Continuity-Maßnahmen. Die Anforderungsanalyse identifiziert Schulungs- und Qualifikationsanforderungen, um sicherzustellen, dass das Personal effektiv reagieren kann. Die Anforderungsanalyse identifiziert außerdem Kommunikationsanforderungen, um sicherzustellen, dass die richtigen Kommunikationsmittel verfügbar sind, um Mitarbeiter, Stakeholder und die Öffentlichkeit zu informieren.

Berücksichtigung von Wiederherstellungszeiten

Die Anforderungsanalyse bezieht sich auch auf die Bestimmung von Wiederherstellungszeiten für kritische Geschäftsprozesse. Dies hilft bei der Festlegung von Zielen für die Wiederherstellung und der Bereitstellung von Maßnahmen zur Minimierung von Ausfallzeiten.

Die Anforderungsanalyse bildet die Grundlage für die Entwicklung und Implementierung von effektiven und durchdachten Business-Continuity-Plänen. Durch eine gründliche Analyse können Organisationen sicherstellen, dass ihre Maßnahmen den spezifischen Anforderungen und Risiken ihres Geschäftsumfelds gerecht werden.

Eine Bereitstellung in der Cloud bietet nicht nur die notwendige Flexibilität und Elastizität für eine effiziente Wiederherstellung nach Ausfällen, sondern ermöglicht auch eine präventive und automatisierte Herangehensweise an Backup-Prozesse. Durch die Kombination dieser Technologien können Unternehmen nicht nur ihre Business Continuity sicherstellen, sondern auch die Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer IT-Operationen verbessern, um den dynamischen Anforderungen der heutigen Geschäftsumgebungen gerecht zu werden.

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